Hurricane/Southside: Interview mit FKP Scorpio über die Vergrößerung der White Stage und die Ambitionen in Sachen Umwelt

In rund zwei Wochen starten in Scheeßel und Neuhasen ob Eck Hurricane und Southside in eine neue Runde. Bei FKP Scorpio, dem Veranstalter der beiden Großfestivals, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Dennoch hat sich Katja Wittenstein aus der Presseabteilung die Zeit genommen, ausführlich auf unsere Fragen einzugehen.

 

Nach dem Chiemsee Reggae Summer erprobt auch ihr in diesem Jahr erstmalig das Grüner Wohnen Camping. Eine der Prämissen ist die Ruhe. Wie passt das mit der Platzierung direkt neben dem Gelände zusammen?

Die Green Camper haben natürlich genauso Spaß an Feiern und tollen Bands, wie unsere anderen Festivalbesucher, sonst wären sie nicht da. Das mit der Ruhe bezieht sich auf die Nachtruhe ab 2:00 Uhr: Keine lauten Ghettoblaster und gröhlende Nachbarn mit Megafonen, … Und da ist auf dem Gelände dann ja auch Feierabend. Der Campingplatz direkt neben dem Gelände ist aufgrund der kurzen Wege der Begehrteste. Da wir bei unseren Festivals unsere Besucher mit kleinen Belohnungen motivieren wollen, auch an einem Wochenende Ausnahmezustand, die Umwelt nicht zu vergessen, liegt es nahe, dass wir den beliebten Platz für unsere Green Camper reservieren.

Alleine der Download eines -nicht personalisierten – Formulars berechtigt zum Camping am Grüner Wohnen Platz. Schätzt ihr den sich abzeichnenden Andrang anhand der Downloadzahlen?

Ja, die Downloads werden gezählt und aufgrund der Erfahrungswerte beim Chiemsee Reggae Summer im letzten Jahr wird die Größe des Campingplatzes bestimmt.

Welche Kapazität wird der Platz etwa haben?

Groß hoffen wir! Das wird sich aber nach den Downloads richten.

 

Wo wir schon beim Thema Umwelt sind: Sogenannte TRASH M(A)NKEYS sollen auf dem Campingplatz zum Aufräumen animieren. Was genau darf man sich darunter vorstellen?

Unsere Trashmankeys sind die kleinen Freunde des neuen Festivallieblings – dem Trash Traktor! Sie ziehen gemeinsam über das Gelände und haben die ein oder andere coole Idee im Gepäck: Mit Musik und zwei Trash-Kabinen, welche Euch im Stile einer Open Mic Session / Battle die Möglichkeit geben, eine beliebige Performance für 2 Minuten im Wettstreit gegen einen Kontrahenten durchzuführen. Die Trash Performance kann singend, tanzend, erzählend, belehrend, humorvoll, erklärend oder auch einfach nur guter Trash sein.
Bei all dem Spaß wollen Mankeys und Traktor natürlich auch dafür sorgen, dass Euer Müll da landet, wo er hingehört und darum nimmt der Trashtraktor auf seinen Fahrten Eure schon gefüllten Müllsäcke mit. (Keine Sorge, Ihr bekommt leere Neue dafür. Und an der Rückgabe des Müllpfands gegen gefüllte Müllsäcke am Ende des Wochenendes ändert das auch nichts. ) Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, seinen Pfand wie gewohnt an Viva con Agua zu spenden!
Jeder Festivalbesucher ist herzlich eingeladen sich jetzt schon eine Performance einfallen zu lassen und auf dem Trash Traktor aufzuführen! Den besten Trash-Performern winkt unendliche Ehre & Ruhm!
Der Traktor fährt  Fr – So von 11 – 14 und von 15 – 18 Uhr über das Campinggelände.

Am Chiemsee Reggae Summer – ebenfalls von FKP Scorpio organisiert – gibt es seit Jahren eine Kooperation mit der deutschen Bahn, die es Festivalgästen erlaubt, kostenlos mit dem Zug anzureisen. Wie ist es dort möglich, und warum besteht dieses Angebot bei Hurricane und Southside derzeit nicht? Eine Option für die Zukunft?

Wir stehen im engen Kontakt mit der deutschen Bahn und versuchen jedes Jahr aufs Neue, so einen Deal auch für die anderen Festivals zu bekommen. Leider sind diese Zuständigkeiten der Bahn regional organisiert, Sodass wir noch keine gangbare Lösung gefunden haben, die alle Festivals abdeckt. Wir bleiben aber dran und hoffen unseren Besuchern irgendwann diesen Service bieten zu können.

Nach dem großen Andrang im letzten Jahr hat man sich dazu entschieden, die White Stage auf dem Hurricane um den Faktor 3 zu vergrößern. Wie ist da der aktuelle Planungstand, und womit darf man am Zwillingsfestival im Süden rechnen?

Das Zelt für die White Stage wird in diesem Jahr von 1600 qm auf 2400 qm vergrößert, dies gilt sowohl für Hurricane als Southside. Außerdem werden wir die White Stages ohne Zeltwände bespielen, was bedeutet, dass man auch außerhalb des Zeltes stehen kann, um die Acts zu erleben! Auf großen Festivals im Ausland (Roskilde, Lowlands, etc.) wird dies schon seit Jahren erfolgreich praktiziert.

Etwas konkreter noch: Wie viele Leute werden in den Zeltbühnen am Hurricane/Southside letztlich Platz haben?

Wie schon beschrieben, lassen wir die Seitenwände bei den White Stages weg, deshalb gibt es auch keine genauen Kapazitätseinheiten mehr, da ja von allen Seiten geguckt werden kann.

Bei den Red Stages können wir aufgrund der Platzverhältnisse die Planen nicht offen lassen. Darum sind wir da natürlich an die Vorgaben der Behörden und die Versammlungsstättenverordnung gebunden. Und dort gilt: Voll ist (leider) voll.

Für Kashmirs Auftritt kann man derzeit auf den Festivalseiten die Setlist mitbestimmen. Eine sehr ungewöhnliche Form Band-Fan-Interaktion. Wie kam es dazu?

Wir sind immer offen für neue Wege der Kooperation und Interaktion – und Kashmir eben auch. Die Fans freuen sich, weil ihre Favourites gespielt werden, die Band, weil die Fans sich freuen. Eine Win-Win-Situation für alle.

Abschließend: Man hörte in der vergangenen Zeit häufiger, der Vorverkauf laufe besser als im vergangenen Jahr. Wie sieht es aus: Sollte man sich beeilen, um noch an Karten zu kommen?

Ja!

 

Vielen Dank für dieses ausführliche und informative Gespräch!

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Manuel Hofmann

Festivalaffiner Politikwissenschaftler.