Festivals, Hotspot

Vorzeitiger Abbruch des Berlin Festivals – Großer Besucheransturm ursächlich

Manuel Hofmann

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Wie mehrere übereinstimmende Quellen berichten, wurde das Berlin Festival am ersten Abend durch die Polizei gegen 2:50 Uhr vorzeitig abgebrochen. Betroffen waren dabei unter anderem die Aufritte von 2manydjs und Fatboy Slim. Der Hangar 4 wurde allem Anschein nach durch die Polizei abgeriegelt. Bereits vor 2 Stunden zuvor hatten erste Tweets vermeldet, die Polizei würde den Zugang zu den Bühnen regulieren.

Ein Tweet des Users dj_ndk zitiert die Polizei: Die Organisatoren seien mit den Menschenmassen überfordert, heißt es dort. Derzeit gibt es jedoch dazu keine verifizierten Informationen. Ein Bericht des Webmagazins kuvi bestätigt jedoch den  Hergang: Der Ansturm auf die Bühnen sei so groß gewesen, dass “zu viele feierwütige Besucher Einlass in die ohnehin schon überfüllte Halle forderten.” Erst das Einschreiten der Polizei habe die Situation beruhigen können, daraufhin jedoch vom Veranstalter gefordert, “dass der Festival-Tag nicht fortgeführt wird.”

Die Kollegen von helga-rockt.de schienen vor Ort zu sein und sehen auch die ungesteuerten Menschenmassen als Ursache für den Abbruch. Demnach sei bereits bei den Editors der Zugang zum Hangar 4 gesperrt gewesen, seitdem habe sich die Situation weiter verschlimmert.

Update:

Mittlerweile haben sich die Veranstalter des Festivals zu Wort gemeldet. Zunächst wird der von uns geschilderte Hergang des Abbruchs bestätigt. Näheres erfährt man zur exakten Ursache: “Das auftretende Problem hierbei war nicht die Kapazität des Hangar 4, der mit der zulässigen und genehmigten Zuschauerzahl gefüllt war, sondern die sich davor befindliche Schleuse bzw. die Besucherdynamik auf dem Gelände.” Dagegen habe das Sicherheitskonzept für das Festival wie geplant funktioniert. Die Entscheidung zum Abbruch habe man getroffen, um die Sicherheit der Festivalbesucher garantieren zu können. Wie das zusammenpasst, bleibt vorerst ein Rätsel. Schließlich sollte besagte “Besucherdynamik” und Engpässe an Schleusen in derartige Konzepte integriert werden. Die Qualität des Sicherheitskonzeptes muss also insofern angezweifelt werden, als es zu keinen unvorhersehbaren Zwischenfällen kam; der Ablauf des Festivals war im Rahmen von dem, was man auf Großveranstaltungen erwarten kann und einkalkulieren muss.

Auch für den heutigen Samstag müssen Besucher deutliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Bereits um 23 Uhr wird auch heute das Programm beendet. Der komplette Zeitplan wird daher verändert, um möglichst viele Bands auftreten lassen zu können. Dennoch wird es zu Einschränkungen kommen. Noch ist der aktualisierte Timetable jedoch nicht verfügbar.  Um Besucher zu entschädigen, soll ein Ersatzevent stattfinden, auf dem abgesagte Künstler auftreten werden. Ein schwacher Trost für jene, die eine weite Anreise für das Festival in Kauf genommen haben. Dennoch empfiehlt es sich Eintrittskarten und Festivalbändchen zu behalten.

Verärgert wird diese Meldung bei den Besuchern aufgenommen. Der Veranstalter reagiert beschwichtigend: “Selbstverständlich bedauern wir die Einschnitte in den ursprünglich geplanten Ablauf, sehen so jedoch die Möglichkeit, durch den neu konzipierten Ablauf am Samstag ein schönes und dem Berlin Festival gerecht werdendes Konzerterlebnis bieten zu können.” Na dann.

Aktuelle Tweets zum Berlinfestival

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