Verhindertes Sightseeing

Um 10 Uhr morgens war die Abreise aus dem Berner Backpacker Hostel angeordnet. Bis zu meiner Verbindung in die Heimat galt es 4 Stunden in der Berner Innenstadt zu überbrücken. Eine geführte Wanderung durch die Berner Altstadt hätte ich mich 12 Euro kosten lassen – leider aber waren alle 25 Plätze der Führung bereits verkauft. Also ging es auf eigene Initiative quer durch Bern und direkt zum Parlamentsgebäude. Dort wurde ich ebenfalls abgewiesen – „Heute kein Publikumsverkehr“ war dort an der Tür zu lesen. Ein Blick ins Innere offenbarte den Grund: Umbauarbeiten.
Mein nächster Weg führte mich zu dem grünen Fluss, der Bern durchzieht. Schon im Zug übte er eine besondere Faszination auf mich aus und so war es nur konsequent sich mal an seine Ufer zu begeben.
Die Informationen in der Tourist Information am Bahnhof waren leider sehr spärlich gesät. Nicht einmal ein Stadtplan lag dort aus. Daher war an ein weiteres, wohlgeplantes Sightseeing nicht zu denken. Deswegen verlagerte ich meine Interessen und konzentrierte mich auf die Findung einer geeigneten Lokalität für den Mittagstisch. Endlos pendelte ich zwischen den Restaurants, bis ich mich letztlich doch für den ortsansässigen Burger King entschied. Nur dort waren die totalen Kosten zu überblicken. Lieber hätte ich eine deftige Pizza gegessen, aber Berner Restaurants scheinen sich eine Freude daraus zu machen ihre Karten teilweise oder gleich gar nicht vor der Tür zu zeigen. Mit 26 Franken Rest in der Tasche war es mir zu heikel darauf zu spekulieren, dass es für ein Dinner reichen würde.
Bei meinen Streifzügen durch Bern in den letzten Tagen ist mir einiges aufgefallen. So ist der Ausländeranteil in der Innenstadt besonders hoch. Besonders häufig scheinen diese in niedrigbezahlten Jobs zum Einsatz zu kommen. Auch sehr auffällig: Es gibt viele wirklich hübsche Mädchen und Frauen, die leider fast ausnahmslos rauchen. Immer und überall. Hier scheint die Schweiz weit weniger restriktiv mit Rauchern umzugehen als wir dies in Deutschland tun. Unter den Frauen scheint es trendy mindestens ein kleines Tattoo am Körper zu tragen. Die angesagte Haarmode ist eine Schwarz-Blond-Scheckung mit dunklem Haupt- und blondiertem Deckhaar.

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Thomas Peter

ein diplomierter Biologe mit starkem Hang zu Fotokamera und der besonderen Festivalatmosphäre.