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Roskilde Veranstalter sieht explodierende Gagen als Gefahr für Charakter des Festivals

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Mehr als 10 Prozent haben sich die Tickets fürs Roskilde Festival (3.-6.Juli) im Vergleich zum Vorjahr verteuert. Dass das dem Festivalisten nicht gefällt ist Roskilde-Pressesprecher Esben Danielsen klar. Er sieht das Problem in der Explosion der Gagen der Topacts und bangt um den Charakter des gemeinnützigen Roskilde.

Man müsse für Headliner in der Klasse Neil Young, Radiohead oder auch Jay-Z heute doppelt soviel zahlen wie noch drei Jahre zuvor beklagte Danielsen gegenüber der dpa. Er sei auch ein bisschen nervös wie und ob das von den Festivalgängern akzeptiert und angenommen wird.
Sollte sich diese galoppierende Honorarentwicklung fortsetzen sehe man sich gezwungen weitere Schritte in Richtung Kommerz zu unternehmen – beispielsweise die Bühnennamen an Firmen zu verkaufen.

Grund für die aktuelle Explosion der Gagen seien die konstant sinkenden CD-Verkäufe. Man versuche die fehlenden Einnahmen zunehmend mit Konzerten und Festivalgastspielen zu kompensieren.
Eine weitere einflussreiche Komponente ist Danielsen zufolge die ständig wachsende Zahl an Konzertveranstaltern und Festivals. Jeder würde versuchen The Police in sein Stadion bzw. zu seinem Festival zu bekommen. So müssen sich Veranstalter gegenseitig überbieten um letztlich den Zuschlag für die Band zu bekommen. Er sehe aber eine “gewisse Übersättigung” durch das massive Überangebot an Live-Events kommen – in Nordeuropa wäre sie bereits spürbar.

Ein weiterer Dorn im Auge von Danielsen ist die klaffende Honorarschere innerhalb eine Festivallineups. Von den 180 Bands auf den 7 Bühnen am Roskilde würden die Top30 sich den Gehaltstopf quasi teilen. Für die restlichen 150 Künstler bliebe so gut wie nichts übrig. Danielsen bezeichnet es wörtlich als “lächerlich wenig oder fast gar nichts”.

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